Steigende Preise und starke Nachfrage nach Pellets
Zürich, 19. Januar 2022
Der Pelletpreis ist diesen Januar rund 20% höher als im Vorjahr. Die schweizweite Nachfrage nach Pellets ist gemäss dem Branchenverband proPellets.ch diesen Winter aussergewöhnlich hoch. Die Lieferkapazitäten der Händler sind teilweise auch wegen Corona reduziert. Der Verband hat reagiert und empfiehlt, mit Teillieferungen die Überbrückung allfälliger Engpässe zu sichern und die Lager im Sommerhalbjahr vollständig zu füllen.
Pelletheizungen sind im Trend: beliebt, ökologisch und umweltfreundlich
Pelletheizungen sind als erneuerbare Alternative zu Öl- und Gasheizungen gefragt wie noch nie. Die Anlagen sind sehr praktisch und unkompliziert im Betrieb. Sie sind ökologisch und sehr sauber in der Verbrennung. Zudem bieten Pelletheizungen Wertschöpfung für die lokale Wirtschaft. Es sind insbesondere auch Förderprogramme, die den Wechsel zu Pelletheizungen unterstützen und attraktiv machen. Gegenüber dem Vorjahr wurden 45% mehr Pelletheizungen verkauft. Anlagen mit Leistungen zwischen 5 und 20 kW, die typischerweise in Einfamilienhäusern eingesetzt werden, sowie Heizungen mit 50 – 100 kW, die in Mehrfamilienhäusern oder Überbauungen eingesetzt werden, konnten im Vergleich zum 2020 den höchsten Zuwachs verzeichnen.
Der nachwachsende Brennstoff Holzpellets wird primär aus Holzresten der Holzindustrie produziert. Zu einem kleinen Teil werden die Pellets aus Rundholz hergestellt, welches sich nicht für die Verarbeitung zu Bauholz eignet. Damit sind Pellets ein Nebenprodukt, welches die Ressource Holz sehr effizient und umweltfreundlich nutzt.
Hohe und steigende Nachfrage nach Pellets
Die Nachfrage nach Pellets ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Schweizer Pelletbranche hat darauf reagiert und ihre Produktion laufend gesteigert. So stieg die Produktion zwischen 2015 und 2020 um rund 70% von 160‘000 Tonnen auf 270‘000 Tonnen an. Der Selbstversorgungsgrad nahm in der Schweiz von 64% auf über 77% zu. Für schnelle und zuverlässige Lieferungen an den Kunden wurden neue Lager errichtet und Lieferfahrzeuge angeschafft. Die Branche richtete sich stark an der Nachfrage aus. Die Schweiz verfügt grundsätzlich über genügend Holz, um die steigende Nachfrage nach Pellets abzudecken.
Kaltwetterphase im Frühjahr und Pandemie beeinflussen Verfügbarkeit und Preis von Pellets
Der Frühling 2021 war sehr kühl, was im Winter 2020/21 zu einem Mehrverbrauch an Energie von bis zu 20 % führte. Die vielen Heiztage hatten zur Folge, dass die Nachfrage nach Pellets sehr hoch war. Zusätzlich verursachten die Corona-Pandemie sowie Schwankungen auf dem Holzmarkt Einschränkungen bei der Holzpellet-Produktion im In- und Ausland. Die Produzenten und Händler konnten ihre Lagerbestände im Verlaufe des Jahres somit nicht wie gewohnt auffüllen. «Die Schweizer Lagerbestände sind aktuell als eher knapp zu beurteilen»,analysiert Peter Lehmann, Präsident von proPellets.ch die momentane Situation. «Es ist zu erwarten, dass sich die Situation im Frühling entspannen wird.» Aktuell ist der Pelletpreis rund 9% höher als im Dezember und rund 20% höher als im Januar 2021. Im Vergleich zu Heizöl besteht immer noch ein Preisvorteil von 13%.
proPellets.ch hat Situation laufend analysiert und darauf reagiert
Der Verband proPellets.ch hat umgehend reagiert und steht in engem Austausch mit seinen Mitgliedern, die Pellets produzieren oder vertreiben, bzw. Pelletheizungen verkaufen. «Wir haben zeitnah eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich laufend mit der aktuellen Situation auseinandersetzt, die Marktzahlen analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet» – sagt Lehmann. So wurden bereits Empfehlungen für Händler und Kunden ausgearbeitet und versandt. Diese sollen dazu beitragen, dass vorübergehende Engpässe vermieden werden können. Als Sofortmassnahme empfiehlt die Task Force, dass Besitzer oder Betreiber von Pelletheizungen die aktuellen Bestellungen mit ihrem Händler absprechen. Es ist sehr hilfreich, die Lager erst im kommenden Sommer vollständig aufzufüllen. Für den Winter soll nur die Menge an Holzpellets bezogen werden, die wirklich benötigt wird. Dieses Vorgehen sichert die Versorgung und führt auch zu einem Preisvorteil für die Kundschaft, da die Pelletspreise normalerweise im Sommer am tiefsten sind.
Umfang: 4313 Zeichen m/L (ohne kursiven Text)
Abdruck frei, Beleg erwünscht
Autor: proPellets.ch
Ansprechpartner:
Peter Lehmann, Präsident proPellets.ch, info@propellets.ch
Sabine L’Eplattenier-Burri, Geschäftsleiterin, leplattenier@propellets.ch, Tel. 044 250 88 70
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- proPellets_Pelletlager.JPG Halbvolles Pelletslager: proPellets.ch empfiehlt, für diesen Winter nur die Menge an Holzpellets zu beziehen, welche wirklich benötigt wird. 13 MB
- Peter Lehmann Peter Lehmann, Präsident proPellets.ch 184 KB
- Sabine_LEplattenier-Burri.jpg Sabine L'Eplattenier-Burri, Geschäftsleiterin proPellets.ch 920 KB
- Medienmitteilung_proPellets_220119_D.pdf 630 KB